Ich bin extrem religiös aufgewachsen.
Christlich. Streng. Von Angst geprägt.
Jeden Sonntag: Kirche.
Vor jeder Mahlzeit: Gebet.
Das geht ja noch…
Was mich viel mehr prägte, war ständig zu hören:
„Gott sieht alles.“
Ich wurde dazu erzogen, an einen alten weißen Mann mit langem weißen Bart zu glauben,
der da oben im Himmel sitzt, mich beobachtet,
mich für alles, was ich tue, bewertet und gegebenenfalls verurteilt.
Buch darüber führt, was ich tue.
Ob dieser weiße Mann mit langem Bart aus der Fantasie meines Vaters stammt –
oder eher ein Produkt der Gesellschaft, der Kirche –
weiß ich nicht.
Himmel oder Hölle – das war die Wahl.
Sünden? Wurden bestraft.
Und so wie ich aufgewachsen war, war fast alles eine Sünde.
HipHop oder Pop-Musik hörte Gott gar nicht gerne.
Fasching war ein Teufelswerk.
Meine Nägel lackieren – eine Sünde.
Ich solle mich schließlich so lassen, wie Gott mich geschaffen hat.
Ich wuchs auch mit dem Glauben auf, dass Sex etwas Schmutziges ist.
Zuhause wurde nie darüber gesprochen. Niemals!
Es war ein riesiges Tabu.
Masturbation? Eine Sünde, die mich direkt in die Hölle schicken würde.
Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich erwischt und mir mit Strafe gedroht wurde.
Kein Wunder also, dass ich als Kind in ständiger Angst lebte.
Und mich irgendwann in eine Rebellin verwandelte.
Ich glaubte viele Jahre, ich müsse immer das Richtige tun.
Brav und gehorsam sein.
Aber ich konnte es nicht! Ich scheiterte. Immer wieder.
Ich glaubte, mit mir stimmt etwas nicht.
Ich bin nicht gut. Kein guter Mensch.
Nicht genug. Ein Mensch voller Sünden.
Ich bemühte mich, besser zu sein.
Gehorsamer. Reiner. Perfekter.
Aber ich konnte es einfach nicht.
Ich schwankte ständig zwischen
„Sei brav, Andrea – sei gehorsam“ und wilder Teenager-Rebellion.
Jahrelang trug ich so viel Scham mit mir. So viel Schuld.
Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich nicht richtig bin.
Dass ich falsch bin.
Dass ich garantiert in der Hölle lande –
ohne zu merken, dass ich bereits mittendrin war.
Ich habe viele Jahre nach der Wahrheit gesucht.
Nach meiner Wahrheit.
Und ich habe versucht, sie in anderen Religionen zu finden.
Vergeblich.
Erst als Tantra in mein Leben kam, begann sich alles zu verändern.
Endlich erhielt ich die Bestätigung, dass ich in einer riesigen Lüge aufgewachsen war.
Endlich spürte ich, dass das, woran ich tief in mir immer geglaubt habe –
nicht das, was man mir eintrichtern wollte – wahr ist.
Dass ich nicht dumm bin. Und dass mit mir nichts falsch ist.
Ich entdeckte die Lehren des Tantra.
Die Lehren über Non-Dualität.
Und etwas darin – zum ersten Mal – sprach wirklich meine Seele an.
Tantra ist ein Weg der Liebe.
Ein Weg des Bewusstseins.
Ein Weg der Non-Dualität.
Ein Weg, auf dem „richtig“ oder „falsch“, „gut“ oder „schlecht“ nicht existieren.
Alles IST einfach nur. So wie es ist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Es gibt kein Dogma.
Keine Bestrafung dafür, ein Mensch zu sein.
Und ganz besonders nicht für menschliche Bedürfnisse.
Tantra lädt dich ein, die Kontrolle loszulassen.
Nicht alles perfekt machen zu müssen.
Nicht ständig zu bewerten, zu optimieren oder zu funktionieren.
Sondern zu erlauben. Zu vertrauen. Zu fühlen.
Und dich dem Leben – in all seiner Tiefe – hinzugeben.
Im Tantra sind wir hier, um menschliche Erfahrungen zu machen
und uns gleichzeitig daran zu erinnern, wer wir wirklich sind –
jenseits dessen, was man uns beigebracht hat.
Jenseits der Konditionierung durch Religion, Gesellschaft und Familie.
Im Tantra gibt es keinen externen Gott, der uns bestraft oder belohnt.
Das Göttliche ist in uns.
Das Göttliche ist in allem und überall.
Wir sind göttlich – eins mit dem, was viele „Gott“ nennen.
Es gibt keine Trennung. Keine Hierarchie.
Tantra half mir, mich von Scham zu befreien.
Von Schuld.
Es lehrte mich, dass mit mir nichts falsch ist.
Dass ich nicht kaputt bin.
Dass ich richtig bin – genau so, wie ich bin.
Tantra zeigte mir, wie ich mich selbst annehmen kann.
Wie ich mich selbst lieben kann.
Wie ich mich von Tabus, Scham und Schuld befreien kann –
besonders in Bezug auf meinen Körper und meine Sexualität.
Ich fühle mich nicht mehr schuldig, wenn ich nicht auf „traditionelle“ Weise bete.
Denn heute sehe ich meine Meditationen, meine Dankbarkeitspraxis,
die Art, wie ich mein Essen, meinen Körper, andere – und sogar Sex – segne,
als eine Form von Gebet.
Ein Gebet, das ganz meins ist.
Ich fühle mich nicht mehr schuldig, wenn ich meine Nägel lackiere.
Oder mich hübsch mache.
Oder meinen Körper genieße.
Oder Sex habe.
Aber das war ein langer Weg.
Ein kurviger, oft schmerzhafter Pfad des Heilens und Verlernens.
Denn Tantra ist nicht nur ein Weg der Sanftheit.
Es ist auch ein radikaler Pfad der Ehrlichkeit.
Tantra zeigt dir nicht nur, wie du dich liebst –
sondern auch, wo du dich selbst noch ablehnst.
Es bringt das ans Licht, was du lange im Dunkeln gehalten hast.
Und genau darin liegt seine tiefe Heilung.
Und auch heute bin ich nicht vollkommen frei.
Ich muss immer wieder innehalten.
Bei mir einchecken.
Beobachten, wo sich alte Glaubenssätze wieder einschleichen.
Wo ich wieder hart, streng oder urteilend mit mir werde.
Doch heute erinnere ich mich immer und immer wieder:
Ich bin geliebt.
Genau so, wie ich bin.
Selbst in meiner Menschlichkeit.
Mit meinen „Fehlern“.
Selbst wenn ich „versage“.
Es gibt keine Strafe dafür, ein Mensch zu sein.
Heute weiß ich:
Freiheit ist möglich.
Liebe ist möglich.
Ein Leben jenseits von Scham – ist möglich.
Und genau das ist der Weg, den ich heute gehen möchte.
Ich wünsche mir, Menschen dabei zu begleiten,
sich von (religiöser) Scham, gesellschaftlicher Konditionierung
und alten Geschichten zu befreien –
Geschichten, die sie nie hätten tragen sollen.
Ich möchte ihnen helfen, sich wieder daran zu erinnern,
wer sie wirklich sind.
Jenseits von Schuld.
Jenseits von Scham.
Jenseits von Tabu.
Mit radikaler Selbstannahme.
Mit Selbstliebe.
Mit Weichheit.
Spricht dich das an?
Dann melde dich gern bei mir.
Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen 🤍